Wieso wird Bier filtriert?
Der überwiegende Teil (> 90 %) der Biere wird nach wie vor filtriert. Doch warum wird Bier eigentlich filtriert und wie läuft dieser Prozess ab?
Die Filtration hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des fertigen Bieres, da sie die mikrobielle, kolloidale und Geschmacksstabilität gewährleistet. Am Ende des Reifungsprozesses befinden sich im Bier bis zu 10 Millionen Hefezellen pro ml und andere Trübungspartikel, die entfernt werden müssen. Wichtig ist, dass neben diesen Schwebstoffen auch solche Stoffe abgeschieden werden, die im Verlauf der Lagerung ausfallen und eine erneute Trübung des Bieres verursachen könnten. Nur so kann dem Konsumenten ein glanzfeines Bier mit entsprechnder Optik garantiert werden. Denn es gilt: „Das Auge trinkt mit!"
Bei der Filtration wird das trübe Bier durch ein Filtermittel in ein blankes Filtrat und den zurückbleibenden Filterrückstand getrennt. Dafür stehen dem Brauer eine Vielzahl an technischen Lösungen zur Auswahl. Die am häufigsten eingesetzte Filtrationsmethode ist die Kieselguranschwemmfiltration. Bei dieser wird das Bier mittels des Filterhilfsmittels Kieselgur geklärt. Zu Beginn der Filtration wird das Filterhilfsmittel im Inneren eines Filters an einer Stützschicht angeschwemmt und im laufenden Prozess kontinuierlich dem Bier zudosiert. Dabei wird die Kieselgur ebenso wie die unerwünschten Trübstoffe und Mikroorganismen zurückgehalten.
Autor: Michael Kupetz Link zum Profil, Matthias Rott